Die Installation Liquid agreement schlägt eine Übung in Dekonstruktion vor, die auf den Modellen von die Umwelt zerstörenden Maschinen basiert, die in den Goldminen des Amazonas in Südamerika verwendet werden. Durch Aneignung und Transformation bestimmter industrieller Elemente werden neue Mechanismen geschaffen, mit der Absicht, die Vorstellung von Wasser als universelles Element zu verflüssigen und ihm neue Dimensionen zu geben. Ausgangspunkt ist das Interesse, die Fähigkeit des Wassers zu erforschen, sich durch mehrere physische Barrieren zu bewegen, sie zu transformieren und zu verdünnen, sowie das Verständnis, dass seine Verschmutzung meist das Ergebnis zyklischer, industrieller und halbindustrieller Prozesse ist, die eine sichtbare, „langsame" Gewalt zur Folge haben. Aus dieser Art von Gewalt - eingeschrieben in die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft - entsteht eine kritische Zone, die die Ansammlung von Wünschen, Konflikten und Entitäten, die in einem Territorium koexistieren können, offenlegt. Man könnte sagen, dass diese Offshore-Installation die Grenzräume zwischen Kunst und Natur an der Floating University Berlin offenbart: ein Liquid Agreement, das einen Dialog mit seiner Umgebung vorschlägt und sich durch das kollektive Imaginäre und seine mögliche Mehrdimensionalität erweitert.
Ana Alenso (Berlin) baut einen allegorischen Kosmos, der die ökonomischen, sozialen und ökologischen Risiken und das Ungleichgewicht aufzeigt, die mit der Gewinnung natürlicher Ressourcen einhergehen. Ihre Arbeit geht von der Annahme aus, dass innerhalb des fragilen Zustands der Geopolitik und der Verwundbarkeit unserer Gesellschaften und natürlichen Reserven künstlerische Praktiken zu Modulatoren eines weit verbreiteten Gefühls der Unsicherheit werden. Anstatt diese Ungewissheit abzulehnen, identifiziert sie sich mit ihr und nimmt sie als Vehikel für Prototypen und Experimente an.
1 Rob Nixon (2011) über das Konzept der "langsamen Gewalt": "Mit langsamer Gewalt meine ich eine Gewalt, die allmählich und außerhalb des eigenen Sichtweite auftritt, eine Gewalt der verzögerten Zerstörung, die über Zeit und Raum verteilt ist, eine zermürbende Gewalt, die typischerweise gar nicht als Gewalt angesehen wird".