Santiago Sierra, Arbeiten greifen die Strategien des Minimalismus, der Konzept- und Performancekunst der 1970er Jahre auf. Dabei aktualisiert er sie, wobei er über ihre rein formale Dimension hinaus geht,und belegt sie mit einem starken politischen und sozialen Inhalt, der oft kontrovers diskutiert wird. Seine Methode basiert jedoch nicht auf Kritik oder Denunziation, sondern auf einer einfachen Arbeit des Sichtbarmachens. Die perverse Natur von Arbeit und Ausbeutung im kapitalistischen Umfeld, die ungleiche Verteilung des Reichtums, die rassische Diskriminierung in einer von einseitigenMigrationsströmungen geprägten Welt und die repressive Funktion von Staaten sind einige der thematischen Schwerpunkten seiner Arbeit Santiago Sierra wird auf dem Symposium einige seiner Werke analysieren, die sich mit der Frage des Kolonialismus und der Absurdität von Grenzen beschäftigen.
Santiago Sierra (Madrid) bildet, inspiriert von der Formensprache der Minimal- und Konzeptkunst der 60er und 70er Jahre, schonungslos soziale Realitäten ab und entlarvt Missstände in gesellschaftlichen Strukturen. Seine provokativen und konfrontativen Aktionen, bei denen unterprivilegierte oder ausgegrenzte Personen gegen Bezahlung sinnlose Aufgaben erfüllen, sowie seine spektakulären Interventionen im urbanen Raum thematisieren Machtstrukturen, Ausgrenzungsmechanismen sowie ausbeuterische Arbeitsverhältnisse.