⟶ Grünes Band - Erinnerungslandschaft
Das Grüne Band muss im Dreiklang Natur-Kultur-Geschichte verstanden werden. Erst die gesamthafte Betrachtung rechtfertigt die Ausweisung als Nationales Naturmonument, die Forderung, es als UNESCO-Welterbe zu nominieren, erklärt seine Bedeutung, seine hohe Wertschätzung in der Öffentlichkeit und seine auch nach 30 Jahren ungebrochene mediale Präsenz. Die innerdeutsche Grenze forderte zahlreiche Todesopfer und verursachte darüber hinaus viel persönliches Leid, z. B. durch das Schleifen von Ortschaften und die Zwangsumsiedlung Tausender Menschen. In der Euphorie des Mauerfalls wurde kaum an Denkmalschutz gedacht, so dass bereits wenige Tage nach der Wende ungeordnet Grenzanlagen abgebaut wurden. Das 1.393 km lange Grüne Band in Deutschland ist eine sichtbare und nachvollziehbare Struktur in der Landschaft, die die räumliche Ausdehnung der Grenzanlagen - und an den meisten Stellen auch noch deren charakteristischen Aufbau - nachvollziehen lässt und einzelne Gedenkorte und Relikte miteinander verknüpft. Da durch die menschenverachtenden Grenzanlagen paradoxerweise die Natur überleben konnte, schließt somit die Erhaltung des Grünen Bandes untrennbar auch jene der Grenzrelikte mit ein. Melanie Kreuz, BUND-Abteilung Grünes Band präsentiert die zunehmende Bedeutung des Grünes Bandes als Erinnerungslandschaft, die Erlebbarkeit des Grünes Bands für Einheimischen und Touristen , sowie das Engagement vom BUND, um Gedenkorte im Grünen Band kontinuierlich sichtbar zu machen.
Melanie Kreutz (Nürnberg) studierte Landschaftsplanung mit Schwerpunkt Landschaftsökologie an der Universität Kassel. Seit 2003 ist sie Mitarbeiterin im BUND Fachbereich Grünes Band. Sie ist zuständig für die Umsetzung verschiedener nationaler und internationaler Projekte am Grünen Band Deutschland und Europa, insbesondere am Grünen Band Deutschland-Tschechien.