⟶ Nördlich der Demilitarisierten Zone Koreas - Gemeinsame Ökosysteme, biologische Vielfalt und globales Engagement in Nordkorea
Die Natur überwindet menschgemachte Grenzen. Dies wird besonders deutlich, wenn Zugvögel die Grenze in der entmilitarisierten Zone zwischen der Republik Korea im Süden und der Demokratischen Volksrepublik Korea im Norden überqueren. Die koreanische Halbinsel ist aufgrund ihrer zentralen Lage auf dem East-Asian Australasian Flyway von großer Bedeutung für die Artenvielfalt in der Region. Das Land nördlich der entmilitarisierten Zone ist aber auch eines der isoliertesten Länder der Erde. Während die Globalisierung Brücken zwischen vielen Orten geschlagen hat - oft auch zwischen ehemals verfeindeten Staaten - blieb die DVR Korea isoliert. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel die Idee eines Friedensparks in der entmilitarisierten Zone seit langer Zeit diskutiert (Kim 1997, Brady 2008; Park 2013), aber die praktischen Initiativen gehen schon jetzt darüber hinaus. Die Hanns-Seidel-Stiftung hat sich seit 2015 dafür engagiert, um die Akteure in Nordkorea, insbesondere das Ministry of Land and Environment Protection, mit Vertretern internationaler Organisationen und nationaler Regierungen zusammenzubringen. Dr. Bernhard Seliger, der Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung Korea präsentiert die Projekte von letzten zwei Jahrzehnten sowohl in Nordkorea, als auch im Grenzgebiet in Südkorea, in dem die Tragödie der Teilung zugleich die biologische Vielfalt koexistiert.
Dr. Bernhard J. Seliger (Seoul) ist Repräsentant der Hanns Seidel Stiftung (HSF) in Korea. Ziel der HSF ist die Förderung von Frieden und Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel. Seit 2003 reist Seliger nach Nordkorea, um dort Projekte mit den Schwerpunkten Umweltschutz und Kooperation durchzuführen. Ab 2014 war er an zwei Projekten zur nachhaltigen Wiederaufforstung und zum Schutz von Feuchtgebieten beteiligt. Weitere Themen waren die ökologische Landwirtschaft und der Clean-Development-Mechanismus.