A Dream zeigt den Dialog Shira Wachsmanns mit einem Kaktus, den sie aus Italien in ihr Londoner Studio mitgebracht hat. Die Künstlerin erzählt dem Kaktus, warum und wie sie mit ihm experimentieren will. Sie möchte durch die grafische Aufzeichnung der Ultraschallwellen, die für menschliche Ohren nicht hörbar sind, die Reaktion des Kaktus auf das Geräusch einer Explosion testen. Sie beschreibt das Experiment und zugleich ihre Zweifel und Ängste, nicht erkennen zu können, wo die Grenzen des Kaktus liegen. Ihr Video zeigt eine grafische Annäherung an den Dialog zwischen dem Kaktus und der Künstlerin bis kurz vor der Explosion. Im Rahmen ihrer aktuellen Forschung über die Wahrnehmungsfähigkeiten und das Gedächtnis von Pflanzen fokussiert Shira Wachsmann auf den palästinensischen Sabra (Kaktus) und seine „Inkarnationen" in Israel und Palästina. Bis vor 1948 nutzten die Palästinenser den Kaktus, um mit ihm ihre Felder zu markieren. Nach 1948 eignete sich Israel die kulturelle Bedeutung von Sabra an und nutzte sie als Bezeichnung für den in Israel geborenen Juden. 2005 verwandelte sich die Bedeutung erneut, nämlich in den "Sabra M60T", einen Kampfpanzer

Shira Wachsmann (Berlin, London) setzt sich in ihren Arbeiten mit den vielschichtigen Vorstellungen von„Land"als natürlichem und kulturellen Lebensraum auseinander.Sie verwendet hauptsächlichorganische Materialien wie Erde,Metall, Kohle, Stroh und Pflanzenund beschäftigt sich mit deren religiösen, historischen und sozialen Inhalten. Shira Wachsmann konfrontiert dendie Betrachterin dabei mit philosophischen Ideen und politischen Ideologienund thematisiert dadurch Konzepte von Heimat und die Konstruktion von Identität. Inihrer jüngsten künstlerischen Forschung setztWachsmannsichmit der Wahrnehmungsfähigkeit und demErinnerungsvermögen von Pflanzenauseinander.